50 Jahre Élysée-Vertrag 2013

Informationen des Auswärtigen Amtes
zum Élysée-Vertrag


Deutsch-Französische Freundschaft
und 50 Jahre Élysée-Vertrag
 

Links zu den offiziellen Seiten für die Feierlichkeiten im Deutschen Bundestag:

 

50 Jahre Élysée-Vertrag: Reden von Hollande und Merkel am 22.1.2013 - Link zu der Fernsehaufzeichung auf YouTube (zum Starten des Films bitte auf der Mitte des Bildes den Pfeil klicken)
Bundeskanzler Konrad Adenauer und Frankreichs Präsident Charles de Gaulle unterzeichneten am 22. Januar 1963 den Élysée-Vertrag, der die bilaterale Zusammenarbeit und Aussöhnung Deutschlands und Frankreichs nach dem Zweiten Weltkrieg regelte.

Ab 08.30 Uhr stellte PHOENIX sein Programm neun Stunden lang LIVE ins Zeichen der Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Vertragsunterzeichnung.

Würdigung durch den DFFE:

(die Links in den Artikeln hierunter führen zu den Artikeln mit Bildern)

Der DFFE hat allen Grund zu feiern, denn vor 50 Jahren wurde der Elysée Vertrag unterzeichnet. Das heißt 50 Jahre Frieden und Freundschaft zwischen zwei ehemaligen Feinden, die zu Freunden geworden sind und damit den Frieden in Europa gesichert haben. Der DFFE feierte das Deutsch-Französische Jahr mit einer Reihe kultureller Veranstaltungen. Den Anfang bildete ein Vortrag am Kulinarischen Abend im November 2012.
In 2013 folgten eine Einladung für den 1. Vorsitzenden des DFFE zu den offiziellen Feierlichkeiten am 22.1. in den Deutschen Bundestag nach Berlin (Fotos s. hier) und Anfang Februar der Besuch einer Delegation des DFFE in "Les Pavillons-sous-Bois", um mit dem Partnerverein dieses große Ereignis zu feiern. Ende Februar wurde ein Chanson Abend arrangiert und Mitte März ein Vortrag über den politischen Hintergrund geboten. Weitere Veranstaltungen, sowie zwei Kulturreisen nach Frankreich rundeten das Jubiläumsjahr ab. Es war ein Beitrag des Vereins für die Völkerfreundschaft und Verständigung zwischen Deutschen und Franzosen.

17.11.12 Kulinarischer Abend (Fotos s. hier) - Vortrag von Herrn Ridha Djebali, 1. Vorsitzender des DFFE mit dem Thema "50 Jahre Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich, Die deutsch-französische Freundschaft als "Brücke für Europa"

Vor 50 Jahren schlossen die beiden Staaten einen Freundschaftsvertrag, der bis heute nichts an seiner konkreten Bedeutung für die tägliche Zusammenarbeit verloren hat. Aus diesem Anlass hat der Deutsch-Französische Freundeskreis Eichenau einen Vortrag gehalten. Denn kein Thema beansprucht in diesen Tagen mehr Aufmerksamkeit als die politische und wirtschaftliche Lage der Europäischen Union, speziell ihrer Finanzpolitik. Wie bindet sich hier das Deutsch-Französische Verhältnis ein? Welche Bedeutung kommt ihm jetzt zu?

Der Vorsitzende des Deutsch-Französischen Freundeskreises Ridha Djebali, erläuterte, vor über 60 geladenen Gästen, in seinem Vortrag die partnerschaftliche Entwicklung zwischen Frankreich und der Bundesrepublik von den Gründervätern des Elysée-Vertrags Charles Gaulle und Konrad Adenauer bis zum Paar Merkel - Hollande.

Ridha Djebali hat sowohl die historischen, kulturellen und politischen Hintergründe beleuchtet, als auch die deutsch-französische Entwicklung der Partnerschaften im europäischen Kontext betrachtet. Vom Allgemeinen ging er dann ins Konkrete über.
Die deutsch-französischen Beziehungen waren damals noch schwer belastet. Das Ende des Zweiten Weltkriegs lag noch keine zwei Jahrzehnte zurück, die Wunden waren bei weitem nicht verheilt. Die beiden politischen Visionäre setzten sich aber über alle Vorurteile hinweg. Sie wollten aus den einstigen Erbfeinden Freunde oder zumindest Partner machen, denn nur Charles De Gaulle konnte damals diesen Schritt wagen, weil er während des 2. Weltkrieges Chef der Résistance war, einen anderen hätte man zu der damaligen Zeit der Kollaboration bezichtigt. Damit schufen die beiden großen Staatsmänner die Voraussetzung dafür, dass zwei Länder, die jahrhundertelang verfeindet waren, die wichtigsten Partner in Europa wurden. Auf der Grundlage des Elysée-Vertrags wurde das Deutsch-Französische Jugendwerk gegründet. Das DFJW organisiert Treffen unter Jugendlichen beider Länder, gemeinsame Sportveranstaltungen und kulturelle Begegnungen.

Allein am Schüleraustausch beteiligten sich in den letzten 50 Jahren mehr als neun Millionen Schüler. Ca. 2.300 Kommunen sind zudem in Städtepartnerschaften miteinander verbunden und jährlich sind es mehr als 200. 000 Jugendbegegnungen, beide Länder wollten von Anfang an die Zivilgesellschaft am Prozess dieser deutsch-französischen Versöhnung beteiligen. Die Städtepartnerschaften waren dabei von unschätzbarem Wert als Quelle für Erfahrungen und Initiativen. Sie förderten die Zusammenarbeit und das gegenseitige Verständnis der Völker und leisteten ihren Beitrag zur europäischen Einheit.

In unserem Landkreis sind z.B. Fürstenfeldbruck, Germering, Olching, Gröbenzell, Mammendorf, und sogar seit kurzem Grafrath mit französischen Städten oder Gemeinden verschwistert aber Eichenau gehört leider noch nicht dazu. Mehrere Anfragen des DFFE innerhalb der letzten 19 Jahre wurden diesbezüglich abgelehnt. Das nennt man Rückschritt in der Völkerverständigung. Die großen Männer Charles
de Gaulle und Konrad Adenauer, hatten mehr Geist für die Völkerfreundschaft.

Aus der geschichtlichen Perspektive ist diese enge Verbindung beider Länder sicherlich ein Meilenstein und ein Verdienst, der nicht ausreichend gewürdigt werden kann. Denn was bleibt ist der gegenseitige Respekt und die freundschaftliche Verbundenheit.
Am Schluss beendete Herr Djebali seinen Vortrag mit dem historischen Satz von Charles De Gaulle den er vom Balkon des Ludwigsburger Schlosses in seiner Rede auf Deutsch an die deutsche Jugend sprach: "Ich beglückwünsche Sie ferner, junge Deutsche zu sein, das heißt, Kinder eines großen Volkes. Jawohl, eines großen Volkes, das manchmal, im Laufe seiner Geschichte große Fehler begangen hat. Ein Volk, das aber auch der Welt geistige, wissenschaftliche, künstlerische, philosophische Wellen gespendet hat".

2.-3.2.2013 Teilnahme einer Delegation des DFFE an einem Festakt zum "50. Jahrestag der Unterzeichnung des Élysée-Vertrages" beim Partnerverein in Pavillons-sous-Bois  (Fotos s. hier)

Unser Partnerverein, die Association Franco-Allemande des Pavillons-sous-Bois (LAFAP) hatte dem DFFE zu Ihrer Feier anlässlich des 50. Jahrestages des Élysée-Vertrages eine Einladung übersandt. Unsere 2. Vorsitzende, Helma Karsch, der Schriftführer, Heinrich Weber, die ehemalige 2. Vorsitzende, Luzie Rubenbauer, Peter Karsch, Caroline Stehle und Brigitte Urbatsch nahmen gerne die Kosten und Anstrengungen in Kauf, um vom 2.2. bis 3.2. nach Paris zu fliegen. Es war ihnen sehr wichtig, unseren französischen Freunden zu zeigen, dass die Freundschaft zwischen unseren beiden Vereinen für uns überaus bedeutend ist.

Schon bei der Begrüßung auf dem Flughafen und dem anschließenden Mittagessen merkte man deutlich, wie erfreut auch die Gastgeber über unseren Besuch waren. Nach einer Besichtigungsfahrt durch les Pavillons-sous-Bois ging es zum Festsaal, einem umgebauten Lastkahn, der am Rande des Kanals an Land installiert ist.
Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden des LAFAP, Helmut Neubig und der Vorstellung der Gäste bedankte sich Helma Karsch für die Einladung und übermittelte die besten Grüße des DFFE. Sie betonte, dass die Freundschaft zwischen den Menschen in Frankreich und Deutschland auch heute noch so wichtig ist wie vor 50 Jahren, da ein Europa ohne unsere beiden großen Nationen nicht möglich sei. Sie versprach, dass wir alles tun werden, um den Kontakt zwischen unseren Gemeinden, ihren Vereinen und ihren Einwohnern noch mehr zu vertiefen. Als Gastgeschenk überreichte sie Helmut Neubig das Buch über Eichenau, das anlässlich des 100jährigen Jubiläums von Eichenau herausgegeben wurde.

Für den Bürgermeister von les Pavillons-sous-Bois hatte unser Bürgermeister, Hubert Jung, ein Hinterglasbild mit dem Wappen Eichenaus sowie CDs mit der Musik unserer Eichenauer Musikvereine mitgegeben. Da der dortige Bürgermeister, der zugleich Mitglied des französischen Senats ist, wegen dieser Verpflichtung kurzfristig absagen musste, nahm dies seine 1. Stellvertreterin, die mit weiteren 4 Stadträten anwesend war, entgegen und sagte zu, Geschenke und Grüße so schnell wie möglich weiterzuleiten.

Nach einer audiovisuellen Präsentation über den 1. Weltkrieg aus französischer Sicht, untermalt mit klassischer deutscher Musik, hielt der Professor der Sorbonne, Henri Ménudier den Festvortrag. Der Kern seines Vortrages war die Entwicklung und Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft und die besondere Bedeutung für beide Nationen sowie für ganz Europa. Anhand mehrere Beispiele zeigte er auf, dass diese Freundschaft, selbst in den schlimmsten Zeiten der Kriege immer durch Menschen aufrecht erhalten wurde. Professor Ménudier hat bereits unsere Kanzlerin beraten, und Vorträge bei der europäischen Kommission sowie bei vielen Einrichtungen in Deutschland, z.B. der Hans Seidel Stiftung gehalten.
Im Gespräch mit unserer 2. Vorsitzenden bot er sogar an, im Rahmen eines Aufenthaltes in München, einmal bei uns in Eichenau einen Vortrag zu halten, natürlich in deutscher Sprache.

Als es nach dem offiziellen Teil zum kalten Buffet ging, nutzte auch Luzie Rubenbauer die Gelegenheit, um noch einigen alten Freunden für ihr Engagement zu danken.

Tanzmusik rundete den Abend ab, allerdings erschwerte sie den deutsch-französischen Dialog auch ein wenig, da sie es uns doch fast unmöglich machte, die Feinheiten der französischen Sprache akustisch zu verstehen. Dennoch war es schon weit nach Mitternacht, als unsere Delegation ihr Hotel erreichte.
Am nächsten Tag ging es ab 10.00 Uhr weiter mit Besichtigungen der umliegenden Orte, bevor wir uns zum Schluss noch zu Taboulet in einem typisch marokkanischen Restaurant trafen.

Bevor es dann gegen 14.00 wieder zum Flughafen ging, dankte Helma Karsch noch einmal für die Einladung und die herzliche Gastfreundschaft und versprach, dass wir unsere Gastgeber spätestens im nächsten Jahr bei uns in Eichenau zu unserm 20. Bestehen wieder begrüßen möchten. Helmut Neubig betonte in seiner Antwort, dass sie sehr dankbar seien, dass wir so viele Mühen auf uns genommen hätten, um an Ihrem Fest teilzunehmen und dass sie auch im nächsten Jahr Geburtstag hätten , allerdings erst den 10. und dass wir ebenfalls dabei sehr willkommen wären.
Ziemlich genau 36 Stunden nach unserer Abfahrt von Eichenau waren wir alle wieder daheim, einigermaßen erschöpft, aber sehr glücklich, dass wir erneut ein Beispiel der deutsch-französischen Freundschaft erleben und auch selbst mitgestalten durften.

23.2.2013 - Chanson Abend „Soirée chansons Bruno & friends“ -
50 Jahre deutsch-französische Freundschaft in Europa
(Fotos s. hier)

Der Vorsitzende des Vereins Ridha Djebali hat in seiner Rede die langjährige Freundschaft zwischen dem DFFE und dem Deutsch Französischen Verein aus Les Pavillons-sous-Bois nahe Paris hervorgehoben und hofft dass diese Freundschaft zu einer Partnerschaft zwischen beiden Gemeinden führen wird. Vor allem wenn man sieht, dass immer mehr Städtepartnerschaften im Landkreis geschlossen werden. Er erwähnte, dass der Grundstein für den Frieden in Europa nicht nur durch die Beziehungen beider Staaten gelegt wurde, sondern vor allem auch durch die menschlichen Beziehungen und das ist auch der Verdienst von über 2.300 Städtepartnerschaften zwischen beiden Ländern. Auch in der heutigen Zeit ist die Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland für den Frieden in Europa sehr wichtig, denn Frieden kann man nicht kaufen, man muss ihn hegen und pflegen. Ohne die Aussöhnung zwischen Franzosen und Deutschen hätte Europa nicht wachsen können.

In seiner Ansprache bedankte sich Ridha Djebali bei der Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag und Bundestagsabgeordneten Gerda Hasselfeldt, die auch Mitglied im DFFE ist, für die Einladung des Präsidenten des Bundestages sowie von der Assemblée Nationale zu der gemeinsamen Sitzung beider Parlamente im Deutschen Bundestag. Am Abend des 22. Januar 2013 fand noch ein Empfang beim Bundespräsidenten anlässlich des 50. Jahrestages der Unterzeichnung des Elysee Vertrages in Berlin statt, zu dem er ebenfalls eingeladen wurde.

„Es zeigt, dass das Engagement unseres Vereins für die Völkerfreundschaft und Verständigung zwischen Deutschen und Franzosen sogar in der Bundeshauptstadt gewürdigt wurde“ so der DFFE Vorsitzende.

15.03.2013 - Vortrag von Herrn Max Stocker

Vortrag von Herrn Max Stocker Chefredakteur B5 aktuell "50 Jahre nach Unterzeichnung des Èlysée-Vertrages, wie steht es um die deutsch-französische Zusammenarbeit für Europa" (Fotos s. hier)

Wie steht es nach 50 Jahren wirklich um die deutsch-französische Zusammenarbeit für Europa? Diese Frage bewegt viele Deutsche gerade im Jubiläumsjahr. Als Experte für unsere französischen Nachbarn ist der Chefredakteur von B5 aktuell, Max Stocker, beim DFFE in Eichenau, dank mehrerer Vorträge, sehr geschätzt, so dass die ca. 50 Teilnehmer an der Veranstaltung am 15.3. schon gespannt auf eine Antwort warteten.

Im Vergleich zu Deutschland ist Frankreich finanziell und wirtschaftlich zur Zeit in einer Krise, die natürlich unterschiedliche Gründe hat. Ein wesentlicher Grund liegt darin, dass in Frankreich seit Jahren ein Reformstau herrscht, aber kaum eine Regierung es wagt, schmerzliche Reformen durchzuführen, denn sie müsste in den unterschiedlichsten Bereichen Privilegien abbauen. Dies jedoch führt in Frankreich erfahrungsgemäß zu lang anhaltenden Demonstrationen und Streiks. Ein anderes großes Problem ist die hohe Jugendarbeitslosigkeit. Hier schauen viele Franzosen schon seit Jahrzehnten auf das deutsche Modell der dualen Ausbildung, aber auch hier wagte sich bisher niemand an radikale Änderungen.

Auf die zentrale Frage, wie man denn eigentlich in Frankreich heute emotional die deutsch-französische Freundschaft sieht, bekam Stocker von Freunden in Paris die bezeichnende Antwort:  "So wie nach 50 Ehejahren bei der Goldenen Hochzeit"